GEO: Warum wir jetzt Generative Engine Optimization brauchen

03. 10. 2025
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AI
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SEO Wissen & Tipps
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Suchbegriff ins Suchfeld eintippen, Enter, einen der 10 blauen Links anklicken und auf der gewünschten Website landen: So suchen Nutzer seit Jahren im Internet – und SEO-Experten konnten Webseiten dementsprechend optimieren. Bis KI-Chatbots aufgetaucht sind und Nutzerfragen mittlerweile direkt beantworten. Vor allem die AI Overviews von Google führen zu deutlich weniger Klicks auf Suchergebnisse. Um sichtbar zu bleiben, braucht es neben SEO also einen weiteren Hebel: GEO. Generative Engine Optimization sorgt dafür, dass Marken auch in den Antworten generativer KI präsent sind.

Früher war klar: Wer im Web gefunden werden will, optimiert seine Inhalte für Google. Mittlerweile hat die Google-Suche Konkurrenz bekommen: Viele User starten ihre Recherche nicht mehr mit einer klassischen Suchanfrage, sondern mit einer Frage an ChatGPT oder einen anderen KI-Chatbot. Generell zeigt sich die Tendenz, die langwierige Recherche zu überspringen und sich eine schnelle Antwort von der KI zu holen – ohne einen Klick tätigen zu müssen.

Diese Bedrohung seines Suchmonopols kann Google natürlich nicht auf sich sitzen lassen und seit März 2025 werden auch im deutschsprachigen Raum die AI Overviews des Suchmaschinen-Giganten ausgespielt. Diese AIOs liefern Usern sofort eine Antwort – und nicht nur eine Liste blauer Klicks. So stellt Google sicher, weiterhin die erste Anlaufstelle für die Bereitstellung von Informationen zu bleiben.

Die Zeiten ändern sich: SEO braucht Verstärkung

Früher war klar: Wer im Web gefunden werden will, optimiert seine Inhalte für Google. Mittlerweile hat die Google-Suche Konkurrenz bekommen: Viele User starten ihre Recherche nicht mehr mit einer klassischen Suchanfrage, sondern mit einer Frage an ChatGPT oder einen anderen KI-Chatbot. Generell zeigt sich die Tendenz, die langwierige Recherche zu überspringen und sich eine schnelle Antwort von der KI zu holen – ohne einen Klick tätigen zu müssen.

Diese Bedrohung seines Suchmonopols kann Google natürlich nicht auf sich sitzen lassen und seit März 2025 werden auch im deutschsprachigen Raum die AI Overviews des Suchmaschinen-Giganten ausgespielt. Diese AIOs liefern Usern sofort eine Antwort – und nicht nur eine Liste blauer Klicks. So stellt Google sicher, weiterhin die erste Anlaufstelle für die Bereitstellung von Informationen zu bleiben.

Abbildung 1: Antwort in den AIOs über die klassischen 10 blauen Links.

Google kündigte außerdem an, langfristig auf einen eigenen „AI-Mode“ umzustellen, der die bisherige Suchlogik mit den 10 blauen Links durch KI-generierte Antworten ablösen soll. Schon die Einführung der Featured Snippets ab 2014 war der erste Schritt von Google weg von einer reinen Search Engine hin zu einer Answer Engine. AI Overviews sind deren konsequente Weiterentwicklung: Wo Featured Snippets noch einzelne Textbausteine zitierten, erzeugen AIOs heute komplexe, KI-generierte Antworten auf konkrete Fragen. 

Diese Entwicklung verändert die Customer Journey grundlegend. Viele User scrollen nämlich gar nicht mehr weiter zu den klassischen Suchergebnissen in Form von Links. Das wiederum bedeutet für Unternehmen: Sichtbarkeit im Netz muss neu gedacht werden. Websites müssen nicht mehr “nur” für Suchmaschinen, sondern auch für generative KI optimiert werden.

Websites müssen nicht mehr “nur” für Suchmaschinen, sondern auch für generative KI optimiert werden.

Das bedeutet aber noch längst nicht, dass SEO oder die klassische Google-Suche tot sind. Ganz im Gegenteil: Die Google-Suche ist im Jahr 2024 um mehr als 20 % gewachsen und Google verzeichnete etwa 373‑mal so viele Suchanfragen wie ChatGPT1. Wer seine Marke allerdings zukunftssicher aufstellen will, sollte SEO um GEO ergänzen und so sowohl in klassischen Suchergebnissen als auch in den Antworten generativer KI Präsenz zeigen.

Was ist GEO überhaupt?

GEO steht für „Generative Engine Optimization“ – also die Optimierung von Webseiten mit dem Ziel, in Antworten von generativen KI-Systemen aufzutauchen. Mitunter werden auch die Begriffe AEO (Answer Engine Optimization), LLMO (Large Language Model Optimization) und Ähnliches verwendet, um die Optimierung für KI zu benennen.

Anders als die klassische Suchmaschinenoptimierung (SEO), die auf Rankings in organischen Suchergebnissen abzielt, beschäftigt sich GEO damit, wie Inhalte in den Ergebnissen von Chatbots, AI-Assistenten und KI-generierten Antworten auf Suchanfragen verarbeitet und dargestellt werden.

Ziel von GEO ist es also, dass Unternehmen bzw. Marken in den Antworten generativer KI auftauchen. Entweder als Quelle oder durch eine inhaltliche Erwähnung (Brand Mention). Dafür müssen Inhalte so aufbereitet werden, dass die KI sie versteht, für zitierfähig hält und in ihre Antwort integriert.

GEO macht Ihre Marke, Dienstleistung oder Produkte in den Ausgaben generativer KI sichtbar.

Wie funktioniert GEO?

Generative KI wie ChatGPT ist entweder ein trainingsbasiertes (z. B. Claude, Llama), suchbasiertes (z. B. Google AI Overviews, Perplexity) oder hybrides (z. B. ChatGPT Search, Gemini) System. Systeme, die ausschließlich auf ihre Trainingsdaten zugreifen, lassen sich schwer beeinflussen. Modelle, die externe Quellen nutzen (z. B. Suchmaschinen), bieten jedoch die Möglichkeit, die Sichtbarkeit in KI-generierten Antworten zu erhöhen.

Zum Beispiel durchsucht ChatGPT bei der Frage “Was ist SEO?” seine Trainingsdaten – also seine interne Wissensdatenbank (Abbildung 2). Bei “lexikonartigen” Themen bzw. Faktenwissen nutzen Chatbots also in der Regel ihre Trainingsdaten und es gibt kaum eine Möglichkeit für Publisher, darüber Traffic zu generieren.

Abbildung 2: Antwort von ChatGPT auf die Frage “Was ist SEO?”.

Anders sieht es bei komplexeren oder aktuellen Informationen aus. Bei der Frage nach GEO-Agenturen in Wien zum Beispiel gibt der Chatbot eine Liste mit Agenturen inklusive Quellenangabe bzw. Websites aus. Hier hat er das Internet nach aktuellen Informationen durchsucht (Abbildung 3).

Abbildung 3: Antwort von ChatGPT auf die Frage nach GEO-Agenturen in Wien.

Ganz ähnlich nutzen AI Overviews den Google-Suchindex, um aktuelle Informationen abzurufen. Dafür zerlegt die KI im Hintergrund die konkrete Suchanfrage des Users in mehrere verwandte Suchen (“Fan-Out”), „liest“  dann die Top-Ergebnisse dieser Querys aus  und fasst sie kompakt zusammen.

So könnte ein KI-System die Nutzerfrage “Wie beeinflusst KI das Online-Marketing?” in folgende Teilfragen zerlegen, um das Thema umfassender zu verstehen:

  • Vorteile von KI im Marketing
  • Risiken von KI im Marketing
  • KI-Tools für Werbetreibende
  • Beispiele für erfolgreiche KI-Kampagnen

Die Frage ist nur: Welche Inhalte werden von der KI zitiert und warum?

Nur Inhalte, die Google bereits als vertrauenswürdig, relevant und qualitativ hochwertig bewertet hat, kommen bei den AI Overviews überhaupt in die engere Auswahl. Das Um und Auf sind also E-A-T-Faktoren. Fachartikel, Studien, Zertifikate, Erwähnungen in Fachportalen, Autor-Profilseiten mit Qualifikationen sowie Bewertungen und Reputation in Fachverzeichnissen erhöhen die Chance, in generativer KI als Referenz genannt zu werden.

Besonders häufig wird von ChatGPT, Gemini und Perplexity Earned Media zitiert2 – also organische Erwähnungen oder Empfehlungen von Drittquellen.

Hinzu kommen eine klare Website-Struktur und Gliederung der Inhalte mit leicht extrahierbaren Informationen (klare Überschriften, FAQ-Struktur, Bulletpoints). Außerdem werden Seiten mit primär werblichem Inhalt und kaum Mehrwert tendenziell ignoriert. 

Fundierte Ausführungen mit inhaltlicher Tiefe erscheinen eher in den Antworten von KI. Denn je mehr Perspektiven auf ein Thema man auf der eigenen Website behandelt, desto höher ist auch die Chance, für die Fan-Out-Querys der KI im Hintergrund zu ranken und als Quelle in Betracht gezogen zu werden.

Natürlich ist auch eine saubere technische Umsetzung Pflicht, damit Inhalte für LLM-Crawler leicht zugänglich sind.

Kurz gesagt: LLM-Trainingsdaten können wir nicht direkt beeinflussen, dafür aber die externen Quellen, die generative KI nutzt  – dort wollen wir unsere Sichtbarkeit erhöhen. Das wiederum heißt, dass wir zum Beispiel mit einem guten Google-Ranking bessere Chancen haben, von Gemini oder in den AI Overviews genannt zu werden (dasselbe gilt natürlich bei guten Bing-Rankings für ChatGPT). 

SEO ist also ein zentraler Hebel, um in generativen KI-Antworten sichtbar zu werden.

In diesem Sinn ist SEO die Grundlage, auf der GEO aufbaut: Während SEO darauf abzielt, durch bessere Rankings in Suchmaschinen mehr Sichtbarkeit und Traffic zu erzielen, geht GEO einen Schritt weiter und sorgt dafür, dass Inhalte von KI-Systemen verstanden und zitiert sowie als vertrauenswürdig eingestuft werden.

SEO legt mit Sichtbarkeit in Suchmaschinen das Fundament, während GEO die Sichtbarkeit um Nennungen in generativer KI erweitert.

Von Klicks zu Impressionen & von Keywords zu Fragen

Durch generative KI verändert sich das Suchverhalten: User tätigen weniger Klicks, weil die KI direkt die Antwort liefert. Im Blogartikel AI Overviews revolutionieren die Customer Journey geht unser Geschäftsführer Thomas Kloos näher auf das Phänomen ein.

Damit geht auch eine Änderung der Suchanfragen einher: Statt kurzer Schlagworte wie zum Beispiel “seo agentur wien” verwenden User heute tendenziell Long-Tail-Keywords oder formulieren sogar längere und spezifischere Fragen wie “Welche SEO-Agenturen in Wien haben Erfahrung im E-Commerce?”. Anders als bei SEO sind für GEO also Prompts bzw. längere Fragen relevant.

Diese Veränderung ist auch an eine neue Erwartungshaltung gekoppelt: Statt selbst zu recherchieren und Informationen aus verschiedenen Quellen zusammenzutragen, erwarten User, dass ChatGPT oder AI Overviews direkt eine vollständige Antwort, Empfehlungen und Kontext liefern.

Der Erfolg von SEO lässt sich anhand der Rankings auf den Suchergebnisseiten, der darauf folgenden Klicks und des dadurch generierten Traffics auf die Website sowie der diesem Kanal zugeordneten Conversions messen. Bei GEO funktioniert das etwas anders: Da die Klicks zurückgehen, bemisst sich der Erfolg hier an der Sichtbarkeit in KI-Antworten – also ob und wie oft die eigene Marke, Produkte oder Inhalte von ChatGPT, Gemini oder Perplexity zitiert oder erwähnt werden.

Heute geht es also nicht mehr “nur” um Sichtbarkeit in Rankings, sondern um Sichtbarkeit durch hilfreiche und vertrauenswürdige Antworten.

Wie wir diese neue Form der Sichtbarkeit messen, erfahren Sie in unserem Blogartikel über die Sichtbarkeit auf ChatGPT, Perplexity & Google AI Overviews.

Unsere Empfehlung: SEO + GEO

Sollten Sie in GEO investieren?

Ja, unbedingt!

Denn die Klickraten sinken seit der Einführung der AIOs deutlich – erste Studien sprechen von Einbußen von mehr als 50 %. Ein Report des Pew Research Centers kommt zu dem Ergebnis, dass nur etwa 8 % der User auf die klassischen Links zu einer Website klicken, wenn für die Suchanfrage AIOs ausgespielt werden. Ohne AIOs liegt der Wert bei 15 %.3

Dabei stehen wir erst am Anfang der KI-Entwicklung und -Integration. Der Trend ist jedoch eindeutig: Etablierte Suchmaschinen wie Google und Bing integrieren immer neue KI-Features in ihre Produkte. Die großen Vorreiter OpenAI, Perplexity oder Anthropic stellen regelmäßig neue, noch leistungsstärkere Modelle vor. Und neue Marktteilnehmer überraschen mit innovativen Anwendungen. KI wird Digital Marketing in Zukunft maßgeblich mitbestimmen.

Gute Rankings in Google oder Bing sind nach wie vor notwendig, damit Inhalte überhaupt in den Datenpool generativer Systeme gelangen. GEO sorgt dann dafür, dass diese Inhalte von KI-Systemen als relevant, vertrauenswürdig und zitierfähig eingestuft werden.

Wie ein GEO-Projekt in unserer Agentur abläuft und welche Leistungen wir anbieten, erfahren Sie hier!