Google Analytics Grundlagen

18. 12. 2016
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Analytics
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Lukas Blazek / Unsplash

Wie weiß man, ob eine Website den erwarteten Erfolg bringt? Wie viele Besucher kommen täglich auf eine Website, wie lange bleiben sie, woher kommen sie und an welcher Stelle verlassen sie die Website? Was kann man von dem Besucherverhalten auf der Website lernen?
Um diese Dinge zu verfolgen braucht man ein Analytics Programm. In den meisten Fällen ist Google Analytics die erste Wahl – es ist gratis und gut.

Wie richte ich Google Analytics auf meiner Seite ein?

Die Installation von Google Analytics ist sehr einfach: Zunächst muss natürlich ein Konto eröffnet werden. Nachdem grundlegende Daten über die Webseite eingetragen wurden, erhält man von Google einen kurzen JavaScript Code. Dieser muss auf jeder einzelnen Seite der Website eingefügt werden.

Am einfachsten funktioniert das über ein CMS wie z.B. WordPress. Dort gibt es ein eigenes Feld (meistens in den Theme Optionen), in das der Code einmal hineinkopiert werden muss und dadurch automatisch auf allen Seiten eingebunden wird.

Alternativ finden sich für gängige CMS Systeme auch Plugins, Add-Ons oder Module über die das JavaScript Schnippsel oder auch lediglich die UA-XXXXXX-X Property ID eingetragen werden kann.

Natürlich kann der Code auch manuell ins Template (z.B. bei WordPress in die header.php Datei) geschrieben werden. Dabei ist aber darauf zu achten, dass etwa bei WordPress ein Child-Theme verwendet wird, da sonst bei jedem Update die header.php Datei neu überschrieben wird und der Analytics Code dann verloren geht.

Bei einer statischen Seite muss der Code selbst eingefügt werden. Dabei empfiehlt es sich ein site-wide „suchen und ersetzen“ vorzunehmen.

Google selbst empfiehlt den Code vor dem schließenden </head> Tag einzufügen. Das hat den Vorteil, dass damit auch andere Dienste von Google besser arbeiten können (z.B. Bestätigung der Search Console)

Ob der Code erfolgreich eingebunden wurde kann dann sofort in Google Analytics unter dem Bericht: Echtzeit – Übersicht überprüft werden. Dort sollten nun alle aktiven Sessions angezeigt werden.

Weitere Details zur Installation und andere Tipps sind auch in der Google Analytics Hilfe zu finden.

Wie stelle ich Google Analytics am besten ein?

Ziele definieren

Um die Daten, die von Analytics gesammelt werden, auch bestmöglich nutzen zu können ist es immer angebracht sich sehr klar über die Ziele der Website zu werden und diese zu definieren. Was sollen die Besucher auf der Website tun? Sollen sie etwas kaufen, ein Formular ausfüllen, etwas herunterladen oder einfach nur eine bestimmte Seite lesen? Wie sieht der Erfolg für mich aus? Was sind die Richtlinien, um zu erkennen wann mein Ziel erreicht ist?

Ziele einrichten

In Google Analytics können solche Ziele recht einfach festgelegt und deren Erfolg gemessen werden.

Dazu geht man in Analytics auf „Verwaltung“ und dort auf den Unterpunkt „Zielvorhaben“. Hier nur noch auf „+ Neues Zielvorhaben“ klicken und der Anleitung folgen. Für die am häufigsten genutzten Zielvorhaben stellt das Programm bereits Vorlagen zur Verfügung.

Ist das Ziel, zum Beispiel das Ausfüllen eines Kontaktformulars, kann einfach die Bestätigungsseite, die nach erfolgreichem Absenden erscheint (zB.: „Danke. Wir werden uns in Kürze bei Ihnen melden…“), als Ziel festgelegt werden. Somit wird jeder Besucher erfasst, der das Formular abgeschickt hat. Falls das Ziel einen bestimmten Wert hat, wie z.B. bei Shopping Sites, kann man jedem Ziel auch einen Wert geben. Für andere Ziele ist es am besten man setzt den Wert auf 1 oder lässt ihr wahlweise deaktiviert.

 

Zielvorhaben Analytics

Einen Trichter einrichten

Ein „Trichter“ entspricht einer Reihe von Seiten, die Besucher erst aufrufen müssen, bevor die Ziel-Conversion erreicht wird. Der Name ist bildlich davon abgeleitet, dass auf der ersten Seite die meisten Besucher, und auf jeder nachfolgenden Seite immer weniger Besucher gezählt werden, da viele die Website verlassen, bevor sie das endgültige Ziel erreicht haben.
Anhand des Trackings soll ermittelt werden, wie effizient Besucher auf einer Website zum gesetzten Ziel geleitet werden. Sollte eine der Trichter-Seiten besonders kompliziert oder nicht benutzerfreundlich sein, ergibt sich daraus eine hohe Anzahl an Absprüngen.
Mit der Hilfe von Trichtern kann man etwaige Problemstellen lokalisieren und Verbesserungen vornehmen.

Um einen Trichter einzurichten muss ein Zielvorhaben vom Typ „Ziel“ erstellt werden. Unter den Zielvorhabendetails findet steht der Punkt „Trichter“ zur Auswahl. Hier müssen die einzelnen Schritte eingetragen werden, die der User vor erfolgreichem Abschluss des Zielvorhabens durchlaufen soll. Unter Conversions – Zielvorhaben– Trichtervisualisierung können dann die gewonnenen Daten ausgewertet werden.

Berichte

Berichte sind sicherlich die interessantesten Funktionen von Google Analytics. Die Wichtigkeit der unterschiedlichen Berichte hängt von dem individuellen Projekt ab. Das Dashboard kann individuell darauf abgestimmt werden, indem man oft gesehene Berichte hinzufügt und weniger wichtige entfernt.

Die aufschlussreichsten Berichte in Google Analytics:

Conversions – Zielvorhaben – Übersicht:
Hier sieht man auf einen Blick, ob die Website die angegebenen Ziele erreicht. Dieser Bericht wird nur angezeigt, wenn man bereits mindestens ein Ziel definiert hat.

Akquisition – Alle Zugriffe – Channels:
Zeigt wie und woher Seitenbesucher zur Webseite gekommen sind. Die Daten sind nach Quelle (Organische Suche, Bezahlte Suche, Direkte Zugriffe, Verweisende Websites, …) sortiert. Dieser Bericht gibt einem eine sehr gute Übersicht über die Entwicklungen der verschiedenen Besucherquellen.

Verhalten – Übersicht:
Hier sieht man welche Seiten der eigenen Internetpräsenz am beliebtesten sind. Von diesem Bericht kann man viel über das Besucherverhalten lernen und Rückschlüsse darauf ziehen, was die eigene Zielgruppe interessiert.

Verhalten – Verhaltensfluss:
Hier sieht man auf welchen Seiten die meisten Nutzer auf der Webseite landen und wohin die meisten danach gehen. Auch kann ausgelesen werden bei welchen Seiten die meisten Nutzer eine Webpage verlassen. Von diesem Bericht erfährt man sehr viel über das Nutzerverhalten und macht es einfach Seiten, die nicht nutzerfreundlich gestaltet sind, zu identifizieren.

Interne Zugriffe aus Berichten ausschließen

Viele Websitebetreuer sehen sich ihre eigene Website sehr oft an. In einigen Firmen ist es sogar oft so, dass ein erheblicher Teil der Zugriffe aus den eigenen Reihen kommt. Es ist daher wichtig, die Berichte so unverfälscht wie möglich zu halten. Allgemein empfiehlt es sich also immer die eigene IP Adresse für Google Analytics zu blockieren.
Dazu in der Verwaltungsansicht unter „Filter“ einen neuen Filter erstellen, „Ausschließen“ und „Zugriffe über IP-Adressen“ auswählen und die eigene IP-Adresse eingeben.

Filter Analytics

Eine detaillierte Anleitung dazu gibt es auch unter Google Analytics Help.

Google Analytics Datenschutzkonform einrichten

Um auch rechtlich auf der sicheren Seite bei der Verwendung von Google Analytics zu sein, gilt es im europäischen Raum manches zu beachten.

Update:
So darf nach der Auffassung der meisten Datenschutzbehörden Google Analytics nur Daten an Google senden, wenn der User zunächst eingewilligt hat. Die Einwilligung wird mittlerweile meist über ein Privacy Pop Up gelöst, das der User ausfüllen muss, bevor er die Seite nutzen kann. Der Consent wird für weitere Besuche auf der Seite per Cookie gespeichert.

Des weiteren muss die IP-Adresse pseudonymisiert werden, die Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung akzeptiert werden und explizit in der Datenschutzerklärung auf den Einsatz von Google Analytics hingewiesen werden.

Mehr Infos in unseren Blogbeitrag zu Analytics & DSGVO.

Google Analytics bietet eine Vielzahl weiterer Funktionen an, die hier nicht besprochen wurden, aber mit dieser Einführung sollte jeder in der Lage sein, die wichtigsten Daten zu sammeln und zu analysieren.